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Führung durch das Brunsbütteler Beamtenviertel.
Unter der sachkundigen Leitung von Frau Carla Baaß fand am 12.09.2022 auf Einladung der Verein für Brunsbütteler Geschichte eine Führung durch das Brunsbütteler Beamtenviertel statt. Insgesamt 14 Personen, darunter einige Gäste.
Der Start folgte an der Katholischen Kirche “Maria Meeresstern”, deren Innenraum mit den schön gestalteten Fenstermalereien besichtigt werden konnte. Beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals von 1887-1895 und dem Ausbau des Kanals (1907-1914) kamen viele katholische Arbeiter nach hier. 1915 wurde für die monatlichen Gottesdienste eine Baracke beim Fähranleger gebaut. 1919 wurde diese abgerissen und man zog in den Konfirmandensaal der evangelischen Kirche um. Nach dieser vorübergehenden Notlösung wurde 1930 die katholische Kirche gebaut.
Im Anschluss begab sich die Gruppe zum Bauensemble der evangelischen Kirche an der Kautzstraße. Das Pastorat entstand bereits 1910, die Kirche wurde in den Jahren 1914/15 errichtet, am 14. März 1915 eingeweiht und feierte im März 2015 ihr 100-jähriges Bestehen. Das Ensemble vereint Kirche, Gemeindehaus und Pastorat. Die Kirche konnte nicht aus eigener Kraft der Gemeindmitglieder errichtet werden, auch der Kaiser steuerte Gelder bei. Weil zur Kaiserzeit die Marine hier viel Personal stationierte, handelt es sich um eine Garnisonskirche. Es handelt sich um einen Backsteinbau, der ursprünglich mit einer Jugendstileinrichtung errichtet worden war, die aber leider einer Neugestaltung des Kircheninnenraums 1956 zu Opfer fiel. Kaiserin Auguste Viktoria, die Frau Kaiser Wilhelms II., stiftete zur Einweihung eine Altarbibel.
Danach folgte ein Rundgang durch das umliegende Wohnquartier mit ausgiebigen Erläuterungen zu den einzelnen Häusern. Es handelt sich um etwa 6 Typenhäuser unterschiedlicher Stückzahl mit gleichen oder ähnlichen Grundrissen die sich in der äußeren Ansicht voneinander unterscheiden. Durch die Durchmischung der Wohngebäude entsteht der Eindruck, dass es sich jeweils um individuelle Bauten handelt. Das Wohnviertel ist nach englischem Vorbild gebaut, mit großzügigen Gärten und Stallungen versehen, waren die Bewohner in der Lage sich selbst zu versorgen. Während des Rundgangs ging Frau Baaß auch auf die vielen Bausünden aus der Vergangenheit ein.
Nach etwa 2 Stunden endete der mit vielen Informationen angereicherte Spaziergang an der Pauluskirche. Der 1. Vorsitzende des Vereins bedankte sich abschließend bei Frau Baaß, dass sie sich die Zeit genommen hatte, und bei den Gästen für ihr reges Interesse. Leider war von den letztgenannten trotz Hinweis niemand bereit, unseren Verein mit dem an sich doch sehr geringen Jahresbeitrag zu unterstützen.
Text und Foto: Klaus Schlichting.