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Eröffnung der Sonderausstellung für Willi Lippert
Zur Eröffnung der Sonderausstellung zum 125. Geburtstag des Kunstmalers, Bildhauers, Grafikers und Heraldikers Willi H. Lippert konnte der 1. Vorsitzende des Vereins für Brunsbütteler Geschichte, Klaus Schlichting, am Nachmitteg des 01.10.2023 zahlreiche Gäste, auch im Namen der Volkshochschule im Heimatmuseum Markt 4 begrüßen. So fanden sich unter anderen der Brunsbütteler Bürgervorsteher Herr Michael Kunkowski der ehemalige Bürgermeister Wilfried Hansen, Horst Mussehl vom Seniorenbeirat, der Unternehmer Günther Ahlf, der ehemalige Amtsleiter des WSA Brunsbüttel, Dieter Goos ein. Auch Vorstandsmitglieder des Vereins für Dithmarscher Landeskunde waren dabei. Sogar Frau Sabine Speicher, die Schwiegertochter von Grete Lippert war mit ihrem Mann Matthias Lippert und zwei Kindern aus dem Saarland angereist.
Nach der Eröffnungsrede richtete der Bürgervorsteher Michael Kunkowski die Grußworte der Stadt aus. Er betonte dabei wie wichtig es für die Stadt ist, dass der Verein mit seinen Tätigkeiten immer wieder an die historische Vergangenheit Brunsbüttels erinnert. Dabei vergaß er es auch nicht zu erwähnen, dass W.H. Lippert das Stadtwappen Brunsbüttels entworfen hat.
Danach hielt der Künstler Jens Rusch seine Laudatio zum Künstler Lippert. Er betonte die Wichtigkeit der kleinen Ausstellung, die seiner Meinung nach aber in die Stadtgalerie gehören würde, um mehr Bürger dieser Stadt über das wichtige Nachkriegsschaffen eines großartigen Künstlers zu informieren, den die Nachkriegswirren in unsere Schleusenstadt verschlagen hatten.
Aus seiner Ansprache ging hervor, wie sehr das Leben Lipperts geprägt war durch seine Tätigkeiten im antinazistischen Kreis “Die Mitte” in den 1930er Jahren, seiner Schutzhaft im Konzentrationslager Oranienburg sowie die Erlebnisse während des 2. Weltkrieges.
Jens Rusch erwähnte das künstlerische Schaffen Lipperts in seiner Geburtsstadt Rathenow, wo neben seinen Bildern auch plastische Arbeiten entstanden. Als er dort in Schutzhaft genommen wurde, entwarf er während seiner Zeit im Konzentrationslager Oranienburg das sogenannte Lagergeld.
Nach seiner Einberufung zum Militär 1940 war Lippert im 2. Weltkrieg als Offizier in Hopen und in Zweidorf in der Flugabwehr tätig. Er blieb nach dem Krieg hier in Brunsbüttelkoog, wohin ihn seine Frau mit dem gemeinsamen Sohn folgte. Er richtete sich in Brunsbüttelkoog ein Atelier ein, schuf Holzschnitte und Zeichnungen und illustrierte das Buch „Bauern, Handwerker, Seefahrer“ von Wilhelm Johnsen. Lippert war an der Boje-Real-Schule und der Volksschule tätig und als Mitbegründer der Volkshochschule ihr meistbeschäftigter Dozent. Von ihm stammen die Wandmalereien im Brunsbütteler Ratssaal und über 240 Stadtwappen in Schleswig-Holstein. Plastische Arbeiten entstanden hier nicht mehr.
1981 starb W.H. Lippert 83jährig in Brunsbüttel und sein Nachlass zerstreute sich in alle Winde. Am Ende seiner Rede wünschte Jens Rusch der kleinen Ausstellung die gebührende Wertschätzung und viele Besucher , insbesondere durch geführte Schulklassen.
Am Schluss des offiziellen Teils bedankte sich Klaus Schlichting bei beiden Rednern und den Helfern des VHS-Teams mit einigen Süßigkeiten aus einer Brunsbütteler Manufaktur.
Anschließend fanden unter den Teilnehmern noch viele anregende Gespräche statt. Bevor die letzten Gäste das Museum gegen 17:30 wieder verließen, hatten sie Gelegenheit das Heft Nr. 24 der “Kleinen Brunsbütteler Spuren” mit dem Schwerpunkt “Leben und Arbeiten von W.H. Lippert mitzunehmen.
Der Verein stellte 100 Exemplare für spätere Besucher der Ausstellung zur Verfügung, die übrigen 500 Exemplare werden an die Vereinsmitglieder und verschiedene Einrichtungen der Stadt verteilt.